Der Tourismus im Südharz hat eine lange Tradition. Schon Wilhelm von Humbold war mit seiner Familie über längere Zeit regelmäßig Gast bei seinem Dichterfreund Goecking im Neuen Haus bei Cleysingen, um sich in der schönen Süd-Harzlandschaft von seinen anstengenden Staatsgeschäften zu erholen. Bekannt ist, dass er mit Goecking des öfteren am Wochenende Picknick am Abhang zum damaligen Eingang der "Kelle", des ältesten Naturdenkmales Deutschlands, machte. Die "Kelle" ist eines der berühmtesten Beispiele für höhlenbildende Auslaugungsprozesse im Zechstein des Süd-Harzes.


Später, am Ende des 19. Jahrhunderts erkannte man das Reizklima des Süd-Harzes als sehr vorteilhaft für die Behandlung von Lungenkrankheiten. So wurden in kürzester Zeit, speziell in Sülzhayn, Kurmöglichkeiten geschaffen, um jährlich tausende von Kurgästen zu betreuen.
Zusätzlich kamen durch viele gegründete Alpen- und Harzwandervereine jährlich unzählige Wanderer in alle Mittel- und Hochgebirge Deutschlands und damit auch in das nördlichste Mittelgebirge, den Harz. Der Süd-Harz, als die schönste und metereologisch günstigste Seite des Harzgebirges, mit seinen sanften Gebirgsformationen und dem traumhaften Süd-Harzvorland als Auslaugungstal des Süd-Harzer Zechsteingürtels waren und sind Anziehungspunkt für Wanderer, Naturenthusiasten und Urlauber.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 mußte auch im Südharz eine Umorientierung in Fragen Tourismus stattfinden. Viele freigesetzten Mittel des Bundes verschwanden zweckentfremdet in irgendwelchen Kanälen, und auch manche Verantwortliche waren nicht diejenigen, die in der Lage waren, richtige zukunftsorientierte Entscheidungen in Richtung Tourismus zu treffen. So war es nicht verwunderlich, dass bis vor einigen Jahren der Tourismus im Südharz nicht gerade zu den wirtschaftsstärksten Bereichen gehörte.

Heute, nach über einem Jahrzehnt der Wiedervereinigung Deutschlands hat sich auch im Bereich Touristik viel im Süd-Harz getan. Verantwortliche, wie auch ehrenamtliche Mitarbeiter kämpfen darum, den Süd-Harz auf traditionell-touristischem Wege, wie auch durch neue innovative Ideen zu vermarkten.

Eine bis jetzt weitgehend unbeachtete Möglichkeit den Tourismus zu fördern, besteht darin, bergbauhistorische, geologische und mineralogische Resourcen zu nutzen, um speziell interressierte Menschen anzusprechen. Abgesehen von zwei Besucherbergwerken, dem Steinkohlenbergwerk "Rabensteiner Stollen" und dem Kupferschieferbergwerk "Hilfe Gottes", besteht in Ilfeld ein bergbauhistorischer Lehrpfad des Manganerzbergbaues am Braunsteinhaus und eine Regionalsammlung Süd-Harzer Mineralien, Bergbauhistorik und Hüttenwesen um Ilfeld.

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