Der Jäger in der Altenau

Bergmannssagen aus dem Harz, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig

Vor Jahren sind Venetianer immer nach dem Bruchberg gegangen und haben Gold herausgeholt, dass kein anderer Mensch zu finden wusste.
Einstmals war nun in der Altenau ein Jäger, der an einem warmen Tage auf einer Wiese gelegen und geschlafen hat. Da kamen ein paar Venetianer, weckten ihn auf und fragten ihn, ob er ihnen den Weg nach dem Bruchberg zeigen könne. Als der Jäger bejahte, gingen sie miteinander zu einer kleinen, dort befindlichen Grube, welche wie ein Stolln in den Berg hineinführte. Dort angekommen, haben sie die gelbe Erde, die sich in der Grube befand, ausgewühlt und in einen Beutel getan. Das aber war das pure Gold.

Nachdem sie damit fertig waren, haben sie sich alle hingelegt und geschlafen. Als sie jedoch aufwachten, waren sie alle in Venedig. Der Jäger fand sich aber in der großen Stadt nicht zurecht. Da haben ihn seine Gefährten in der ganzen Stadt herumgeführt, ihm in ihrem Haus auch ihre Schätze gezeigt. Sehr viele Schränke zeigten sie dabei, wo alles, was man sich nur denken konnte, aus Gold und Silber war. In einem Schrank befand sich eine ganze Jagt – Rehe, Hirsche, Schweine und sonstige wilde Tiere, entweder aus Gold oder aus Silber. Der Jäger hat als Andenken einen silbernen Hirsch bekommen.

Abends legten sie sich müde zu Bett. Am anderen Morgen wachte der Jäger aber wieder auf der Wiese auf, wo er am Tage zuvor gelegen hatte. Die Venetianer waren jedoch in Venedig geblieben. Seinen silbernen Hirsch hat aber der Jäger bei sich gehabt.
Später wollte der Jäger wieder einmal zu der Grube, um sich etwas von der Erde zu holen. Da hat er aber weder den Weg zur Grube noch die Grube selbst finden können.

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